China hat seine Pläne für ein neues Theater und eine Produktionsstätte im Wert von 190 Millionen Pfund bekannt gegeben, die das Musiktheater im Land fördern und „die westliche Kunstform lokalisieren“ sollen. Der 2 Milliarden Yuan teure und 95.000 Quadratmeter große Komplex wird von den lokalen Behörden und der Produktionsfirma Ovation Cultural Development in Langfang, 74 Kilometer von Peking entfernt, finanziert. Die Eröffnung ist für 2017 mit einer Mandarin-Version von Stephen Sondheims Into The Woods geplant.
2011 war das Erfolgsmusical Mamma Mia! das erste westliche Musical, das in China auf Tournee ging. Dabei wurde eine Version gezeigt, die auf das lokale Publikum zugeschnitten war, anstatt die West End/Broadway-Version zu präsentieren. 2012 folgte eine Mandarin-Adaption von Cats, und im März dieses Jahres feierten drei originale chinesische Musicals – darunter eine Version von Jane Eyre – in Shanghai Premiere. Das Mandarin-Publikum bekommt allmählich mehr Zugang zur westlichen Kunstform des Musiktheaters, was wiederum dazu führt, dass das Musiktheater in dieser besonderen Kultur viel mehr Aufmerksamkeit erhält.
Die Initiative zielt darauf ab, das wachsende Interesse an Musiktheater in China zu nutzen. Die Zeitung China Daily berichtet von einem Anstieg der Musical-Zuschauerzahlen zwischen 2012 und 2013 um 40 % auf über eine Million. Die Einnahmen aus Musical-Produktionen stiegen im gleichen Zeitraum um ein Fünftel auf über 230 Millionen Yuan (22 Millionen Pfund). Es ist klar, dass der Musical-Markt in China sehr vielversprechend ist. Die Musicals Mamma Mia! und Cats haben einen großen Schritt getan, um Musicals in chinesischer Sprache einem Publikum näherzubringen, das sonst vielleicht nicht die Möglichkeit hat, sie zu sehen.
Während der Gesang auf Mandarin erfolgt, werden alle anderen Elemente der Produktionen, einschließlich Kostüme und Körpersprache, auf westliche Art und Weise von westlichen Produktionsfirmen ausgeführt.